Madeira Reisebericht

ca. 15 min zum lesen

Willkommen auf dem Hawaii Europas, wie Madeira auch oft genannt wird. Wenn du gerade an der Planung deiner Reise bist, möchten wir dir mit unserem Madeira Reisebericht alles an die Hand geben, was du wissen musst. Unser Reisebericht basiert auf auf einer 7-tätigen Reise im Juni 2024. Aus unserer Sicht war 1 Woche ein guter Zeitraum die gesamte Insel zu erkunden. Wenn du es jedoch entspannter angehen möchtest, oder sehr viele Wanderungen machen möchtest, gibt es auch genug zu entdecken, um 10-14 Tage zu füllen. Dann reicht es auch für einen Abstecher auf die Nachbarinsel Porto Santo, auf der wir nur zufällig waren, aber dazu am Ende mehr.

Madeira Reisebericht Titelbild

Madeira Sehenswürdigkeiten

Auf Madeira gibt es wirklich jede Menge zu sehen. Vor allem wenn du das Wandern in beeindruckender Natur und wilde Blumen magst, wirst du die Insel lieben. Hier möchten wir auf die Sehenswürdigkeiten der Insel eingehen, die wir uns in einer Woche angeschaut haben. Es ist schwer ein Ranking der Sehenswürdigkeiten zu erstellen, da vieles seinen eigenen Charme hat. Wir haben es in diesem Reisebericht trotzdem versucht, fangen mit unserem absoluten Highlight an und arbeiten uns dann weiter voran.

Karte Madeira Sehenswürdigkeiten

1. Pico do Ariero und Pico Ruivo (Mitte)

Was: spektakulärer Wanderweg vom dritthöchsten zum höchsten Gipfel der Insel

Wie lange einplanen: 6-7 Stunden

Wo parken: Am Pico do Ariero gibt es 2 Parkplätze. Ein asphaltierter Parkplatz ist ganz am Ende der Straße direkt neben dem Gipfel. Hier darfst du allerdings nur 1 Stunde parken. Ideal also um nur kurz die Aussicht zu genießen. Der zweite Parkplatz kommt einige Hundert Meter früher und ist nicht asphaltiert. Hier darfst du jedoch auch ohne Zeitlimit parken. Parke am besten hier für die lange Wanderung.

Die Wanderung vom Pico do Ariero auf 1818 Metern Höhe zum höchsten Gipfel der Insel, dem Pico Ruivo auf 1862 Meter Höhe ist ein absolutes Highlight, das du nicht verpassen solltest. Der Wanderweg ist 6 – 7 Kilometer lang, je nachdem welche Route du läufst. Es gibt 2 Routen, eine davon war in unserem Fall aber gesperrt. Mach dich bei der Wanderung auf einige Stufen gefasst, vor allem am Anfang und am Ende machst du auf dieser Wanderung einige Höhenmeter, einfach sind es 650m und hin und zurück 1.300m. Doch es lohnt sich! Der Blick auf die Felsmassive um dich herum sind spektakulär. Auch der Blick um dich herum von beiden Gipfeln sucht seines Gleichen. Für den Wanderweg solltest du keine Höhenangst haben, vor allem zu Beginn geht es teilweise auf beiden Seiten in die Tiefe, das ist allerdings nicht über die ganze Wanderung der Fall. Der mittlere Teil ist deutlich entspannter und führt auch immer wieder durch Tunnels im Fels, nimm hierfür am besten eine Kopflampe mit. An nahezu allen Teilen ist der Wanderweg auch gut mit Absperrungen gesichert.

Ein sehr bekanntes Highlight vor allem auf Social Media ist der Sonnenaufgang auf dem Pico do Ariero. Beachte dafür aber wirklich früh genug da zu sein (Parkplatz kann sonst schon voll sein) und noch Zeit einzuplanen wenigstens bis zur ersten Aussichtsplattform oder noch ein Stück weiter in den Wanderweg hineinlaufen zu können (15-25 Minuten). Das wichtigste für den Sonnenaufgang ist jedoch: Du musst Glück mit dem Wetter haben. Sehr oft hängen die Wolken in den Bergen, so dass du vom Sonnenaufgang nicht viel sehen würdest. Es gibt zwar eine Live Wetter Cam auf dem Gipfel, vor Sonnenaufgang ist dort allerdings nichts zu erkennen. Unsere Empfehlung: Eher zum Sonnenuntergang kommen und davor auf die Wetter Cam schauen, ob man aktuell eine gute Sicht hat.

Auch für die Wanderung haben wir die Live Wetter Cam genutzt. Wir sind erst dann Richtung Gipfel gefahren, als sich die Wolken weitestgehend verzogen haben. Für die Wanderung solltest du vom Pico do Ariero zum Pico Ruivo ca. 3 Stunden einplanen. Wir haben mit einigen Fotostopps auch knappe 3 Stunden gebraucht. Für den Hin- und Rückweg solltest du also mindestens 6, besser 7 Stunden Zeit einplanen und das Ganze so timen, dass du vor Sonnenuntergang wieder zurück bist.

Da wir aufgrund des Wetters erst um 15 Uhr mit der Wanderung starten konnten, wäre es mit dem Rückweg knapp geworden. Wir haben uns daher vorab ein Taxi organisiert. Das Taxi hat dann am Achada do Teixeira gewartet, das ist der nächste Parkplatz zum Pico Ruivo. Von der Aussichtsplattform des Pico Ruivo zu diesem Parkplatz solltest du nochmal 45 bis 60 Minuten Fußweg einplanen. Die Fahrt zurück zum Pico do Ariero Parkplatz dauert dann circa 1 Stunde, da man erstmal wieder an die Küste runter fahren muss und die nächste Passstraße zum anderen Gipfel wieder herauf fährt. Das Taxi hat uns mit vorher ausgemachtem Festpreis 70€ gekostet, was es uns absolut wert war.

2. Ponta de Sao Lourenco (Osten)

Was: Wanderung auf einer Landzunge zum östlichsten Teil der Insel

Wie lange einplanen: 5-6 Stunden

Wo parken: Eine asphaltierte Straße führt bis zum Start des Wanderwegs, wo auch einige Parkplätze sind. Du kannst versuchen dort noch einen Parkplatz zu kriegen, meist wird doch jedoch schon alles zugeparkt sein. Es gibt noch einen nicht asphaltierten Parkplätze ungefähr 1km vor Beginn des Wanderwegs, wo du meist noch einen Parkplatz bekommen solltest.

Willkommen auf dem einzigen Wanderweg der Insel, der Eintritt kostet. Direkt zu Beginn ist ein Barcode zum einscannen. Darüber kann man den 1€ pro Person zahlen, der wohl zum Erhalt des Wanderweges verwendet wird. Der Weg an sich lässt sich gut meistern und ist bis zur Hütte auch nicht zu anspruchsvoll. Die Aussicht auf die Landzunge vor und hinter dir ist wunderschön! Ab der Hütte (WC und Essensmöglichkeit) wird der Wanderweg anspruchsvoller und deutlich steiler. Dann geht es noch ein letzte Mal stark bergauf bis zum Ende des Weges. Von diesem Ende siehst du dann den östlichsten Punkt der Insel und hast einen fantastischen Ausblick auf den bisherigen Wanderweg hinter dir.

3. 25 Fontes Wanderung (Mitte)

Was: Wanderung an Levadas entlang mehrerer Wasserfälle

Wie lange einplanen: 5-6 Stunden

Wo parken: Direkt an der ER110 gibt es einen Wanderparkplatz. Der ist aber nicht asphaltiert und teils etwas geländegängig. Mit einem SUV bist du auf jeden Fall im Vorteil und kannst noch an Stellen parken, auf die sich ein normaler Kleinwagen vielleicht nicht traut.

Vom Parkplatz aus geht es über einen asphaltierten Weg erstmal ein ganzes Stück ins Grüne hinein, bis der eigentliche Wanderweg starten. Auf diesem Weg fährt auch ein Shuttle hin und her, das du gegen Gebühr nutzen kannst. Der Wanderweg führt ab diesem Punkt meistens entlang der Levada, einem kleinen von Menschenhand angelegten Wasserlauf neben dem Weg. Der Weg ist gut zu bewältigen, nur an manchen Stellen etwas eng. Mache dich also darauf gefasst öfter mal dem Gegenverkehr auszuweichen bzw. aufeinander warten zu müssen. Das erste Hauptziel des Wanderwegs führt dich zu einem malerischen Wasserfall, an dessen Ende sich ein kleiner See gebildet hat. Mache auf dem Rückweg unbedingt noch einen Abstecher zum Risco Wasserfall. Vom Sammelpunkt des Shuttle sind es vlt. noch gut 20 Minuten zum Risco Wasserfall, dem größten der Insel.

4. Funchal (Süden)

Was: Hauptstadt der Insel mit schöner Altstadt

Wie lange einplanen: 2-3 Stunden

Wo parken: Wir haben direkt in der nähe der Promenade sehr zentral in der Park Gerage Funchal geparkt. Die Stunde hat bei uns 1,70€ gekostet.

Auf deiner Madeira Reise darf ein Abstecher in die Hauptstadt Funchal nicht fehlen. Ausgesprochen wird es übrigens “Funschal“, hat man uns vor Ort gesagt. Wir würden dir empfehlen einen gemütlichen Spaziergang durch die schöne Altstadt zu machen und in der Mercado dos Lavradores, der Markthalle, vorbeizuschauen. In der Markhalle bekommt man Fisch, Gemüse und Obst in allen Varianten und auch das ein oder andere Mitbringsel. Mache dich darauf gefasst an allen Ecken probieren zu können, was natürlich danach in einem Kauf enden soll. Preislich bekommt du die Sachen an anderen Ecken meist natürlich günstiger, aber das Flair der Markthalle solltest du mitnehmen, wenn du in Funchal bist. Wir haben uns auch überlegt die Korbschlittenfahrt zu machen, die als eines der Highlights angepriesen wird, haben uns aber bewusst dagegen entschieden. Die Fahrt ist mit 30€ für 10 Minuten nicht ganz günstig. Zudem startet die Fahrt weiter oben in Monte und endet nicht ganz unten im Zentrum von Funchal. Je nachdem wo man parkt muss man dann also irgendwie zu Fuß, mit dem Bus oder Taxi auch wieder zum Auto zurück kommen.

5. Cabo Girao Skywalk (Süden)

Was: Glasboden Aussichtspunkt in 580m Höhe direkt an der Küste

Wie lange einplanen: 30 Minuten

Wo parken: Nahezu direkt vor dem Eingang gibt es einige Parkmöglichkeiten

Preislich eine sehr positive Überraschung war der Cabo Girao Skywalk, der nur 2€ Eintritt pro Person kostet. Hier stehst du in 580m Höhe am höchsten Kap Europas und kannst durch den Glasboden direkt in die Tiefe sehen. Vom Skywalk hast du einen tollen Blick auf Camara de Lobos und Funchal. Da der Skywalk nicht weit von der Hauptstadt entfernt ist, kannst du einen Besuch dort perfekt mit Funchal verbinden.

6. Porto Moniz und Seixal Natural Pools (Norden)

Was: natürliche Meerwasserpools vom Fels umgeben

Wie lange einplanen: 2-3 Stunden

Wo parken: Porto Moniz ist zu Stoßzeiten gut besucht. In der Stadt selbst kannst du schauen ob sich irgendwo eine Lücke auftut, ansonsten gibt es im Zentrum einen Parkplatz, der bei uns 5€ für den ganzen Tag gekostet hat. Kleiner Geheimtipp, wenn man in der Stadt nichts findet, kann man meist noch hinter dem Ortsschild parken. Seixal ist deutlich kleiner als Porto Moniz. An der Durchgangsstraße gibt es ein paar Parkplätze, hier kannst du schauen ob etwas frei ist. Du kannst auch den Schildern zu den Pools den Berg hinunter folgen (wird sehr steil). Der Parkplatz, der am nächsten an den Pools ist befindet sich hier.

Ein Bad in einem der Natural Pools solltest du auf deiner Madeira Reise nicht verpassen. Die Natural Pools in beiden Orten sind kostenlos. In Porto Moniz sind die Pools etwas verzweigter, in Summe aber kleiner. Bei uns waren die Pools in Porto Moniz auch sehr gut besucht. Unser Favorit war daher Seixal. Dort gibt es 2 größere Pools, die weniger stark besucht sind als die in Porto Moniz. Aus unserer Sicht waren die Pools in Seixal aber sogar die schöneren, da auch mehr frisches Meerwasser in die Pools hineingeschwappt ist. In Porto Moniz gibt es nur Stein und Fels Liegeflächen, In Seixal gibt es sogar noch eine kleine Liegewiese. Sei vor allem in Seixal vorsichtig, wenn du ins Wasser gehst. Der Boden ist mit Moos bewachsen und extrem rutschig!

7. Fanal Wald (Mitte)

Was: Hain von alten Bäumen, die vor allem im Nebel sehr mystisch aussehen

Wie lange einplanen: Um die Bäume zu sehen reichen 1-2 Stunden, in dem Gebiet gibt es jedoch noch längere Wanderungen auf denen man auch mehr Zeit verbringen kann

Wo parken: Direkt an der Straße gibt es einen großen Parkplatz

Fanal Wald

Vom Parkplatz aus hälts du dich am besten direkt links. Wenn du dort einige Hundert Meter weiter gehst wirst du die Bäume bereits sehen. Wir haben uns ehrlich gesagt wegen des Namens einen ganzen Wald erwartet, es ist aber mehr eine Ansammlung mehrerer Bäume, kein ganzer Wald. Je nach Wetter wirkt das ganze sehr unterschiedlich. Vor allem im Nebel (gibt es in dieser Höhe häufiger) bekommen die Bäume ihre mystische Optik. Über die Feuchtigkeit des Nebels haben die Bäume auch ihren starken Moosbewuchs bekommen. Der Weg dorthin ist einfach, trotzdem würde ich festes Schuhwerk anziehen, da es ab und an etwas matschige Passagen geben kann.

8. Ponto do Pargo (Süden)

Was: Aussichtspunkt an einer 290m hohen steilen Klippe

Wie lange einplanen: 30 Minuten

Wo parken: Hier kannst du quasi direkt neben der Klippe parken.

Am westlichen Ende findest du diesen spektakulären Aussichtspunkt mit Blick auf die felsige Küste. Aus 290m Höhe kannst du hier einen sagenhaften Blick genießen. An dem Spot befindet sich zudem noch ein historischer Leuchtturm aus dem Jahr 1922.

9. Balcoes (Mitte)

Was: Kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf die Berggipfel der Insel

Wie lange einplanen: 1-2 Stunden

Wo parken: Der Weg beginnt in Ribeiro Frio. Dort und entlang der Straße gibt es ein paar Parkmöglichkeiten. Hier gibt es aber keinen großen Sammelparkplatz. Fahre die Straße einfach mal ab und schaue wo du eine möglichst nahe Parklücke findest.

Balcoes

Der Weg zum Aussichtspunkt ist mehr ein Spaziergang als eine Wanderung. In circa 20 Minuten hast du den Aussichtspunkt von der Straße aus erreicht. Von dort blickst du über das Tal der Ribeira da Metade auf die zentrale Gebirgskette der Insel mit den 3 höchsten Berggipfeln. Hier musst du etwas Glück mit dem Wetter haben, die Berggipfel sieht man nur, wenn keine Wolken im Gebirge hängen. An der Aussichtsplattform selbst tummeln sich meist viele kleine Vögel, die den Besuchern mit etwas Geduld auch ein paar Körner aus der Hand fressen.

Tipp: Vor oder nach dem Aussichtspunkt kannst du im Cafe Restaurant Jardim do Vale einkehren, wo du gutes Essen zu fairen Preisen bekommst.

10. Höllenkessel Wanderung (Mitte)

Was: Wanderung zu 2 Wasserfällen entlang einer Levada

Wie lange einplanen: Die Wanderung ist streckenmäßig lang, plane also ca. 7 Stunden ein, hier kannst du den ganzen Tag füllen

Wo parken: Am Start des Wanderweges im Forstpark Queimadas ist ein kostenpflichtiger Parkplatz, der maximal 4,80€ pro Tag kostet. Sobald der voll ist, wird am Straßenrand hin zum Wanderparkplatz geparkt – Vorsicht hier kann die Straße dadurch ziemlich eng werden.

Die Wanderung ähnelt der 25 Fontes Wanderung in gewissen Zügen, auch hier wird entlang einer Levada, einem künstlichen Wasserlauf entlang gewandert. Festes Schuhwerk ist natürlich Pflicht, da es ab und an auch durch Höhlengänge geht ist eine Kopflampe empfehlenswert. Das erste Ziel ist der Caldeirao Verde Wasserfall, den du nach ca. 1,5 bis 2 Stunden erreichst. Du kannst dann wieder umkehren oder noch zum Caldeirao do Inferno weitergehen. Hierfür musst du nochmal 1 bis 1,5 Stunden weiterlaufen. Es ist kein Rundweg, sodass du danach den gleichen Weg wieder zurück laufen musst.

11. Ribeira da Janela (Norden)

Was: Felsformation im Wasser direkt am Strand

Wie lange einplanen: 30 Minuten-1 Stunde

Wo parken: Hier steht ein verwirrendes Einbahnstraßenschild, so dass man erst denkt man könne nicht weiterfahren. Es befindet sich aber am Ende der Straße ein Parkplatz

Riberia Janela

Vom Parkplatz sind es vielleicht noch 100 Meter zum Strand. Wenn du dich eher rechts hältst kommst du zu einem Aussichtspunkt auf den Strand, von wo du die Felsformation perfekt siehst. Du kannst aber auch einfach an dem Steinstrand entlang laufen und die senkrechten Felsen als Fotomotiv einfangen. Solltest du von der Mitte der Insel über die ER209 zur Felsformation fahren, bietet sich ein kurzer Stopp am Miradouro da Eira da Achada an – ein Aussichtspunkt an der Küste inklusive Schaukel.

12. Cascata dos Anjos (Süden)

Was: Wasserfall, der direkt auf die Straße fällt

Wie lange einplanen: 1 Stunde

Wo parken: Das kommt drauf an, von welcher Seite man kommt, es lohnt sich eher östlich in Ponta do Sol zu parken und von dort zum Wasserfall zu laufen.

Wasserfall Cascata dos Anjos

Warum weiter weg parken, wenn der Wasserfall direkt auf einer Straße endet. Die Straße selbst war zumindest in unserem Fall offiziell gesperrt. Da der Wasserfall eine Attraktion ist, macht es auch wenig Sinn dort mit dem Auto direkt entlang zu fahren. Daher am besten in Ponta do Sol parken und durch den Tunnel in Richtung Wasserfall gehen. Von dieser Richtung kommst du erst noch durch einen Felsbogen, weshalb ich lieber von der Ostseite hinlaufen würde. Nach ein paar Hundert Meter hast du den Wasserfall dann auch erreicht, wahrscheinlich wirst du auch nicht allein dort sein. Wenn du eine besondere Erfrischung suchst, gehst du direkt in Badeklamotten dorthin und nimmst eine kühle Dusche unter dem Wasserfall.

13. Miradouro do Guindaste (Norden)

Was: Aussichtspunkt mit Glasboden an der Nordküste der Insel

Wie lange einplanen: 30 Minuten

Wo parken: Direkt daneben auf dem kleinen Parkplatz.

Neben dem Cabo Girao Skywalk gibt es noch einen weiteren Glasboden Aussichtspunkt auf der Insel. Der ist zwar nicht ganz so hoch, dafür aber komplett kostenlos und wirklich schön gemacht. Hier kannst du 4-5 Meter über die Klippe hinauslaufen und durch den Glasboden in die Tiefe sehen. Da es zwei Glasbodenstege nebeneinander sind, lassen sich vom einen Steg aus super Fotos auf den anderen Steg rüber schießen.

14. Veu da Noiva (Norden)

Was: Aussichtspunkt auf einen Wasserfall, der direkt ins Meer fällt

Wie lange einplanen: 30 Minuten

Wo parken: Fast direkt neben dem Aussichtspunkt gibt es ein paar Parkplätze.

Wasserfall Veu da Noiva

Wenn du im Norden auf der ER101 unterwegs bist und zum Beispiel gerade von Seixal kommst, dann halte hier unbedingt auch noch kurz an. Es ist vielleicht 1 Minute Umweg und vom Aussichtspunkt hast du in der Ferne einen seltenen Blick auf einen Wasserfall, der von einer Klippe aus direkt ins Meer stürzt.

15. Christo Rei (Süden)

Was: Christusstatue mit Aussichtspunkt

Wie lange einplanen: 1 Stunde

Wo parken: Für die Christusstatue und die Seilbahn daneben gibt es einen eigenen geteerten Parkplatz.

Vom Parkplatz sind es vielleicht noch 200 Meter und schon bist du bei der Christusstatue. Die ist ähnlich zu der in Rio de Janeiro, aber natürlich deutlich kleiner. Hinter der Statue führen einige Treppen Richtung Meer hinab durch ein Kaktusfeld. An dessen Ende gibt es einen Aussichtspunkt, von dem du in beide Richtungen die Küste der Insel sehen kannst und zudem einen schönen Blick auf die Hauptstadt Funchal bekommst.

16. Madeira Dreieckshäuser (Norden)

Was: traditionelle Dreieckshäuser mit Spitzdach

Wie lange einplanen: 30 Minuten-1 Stunde

Wo parken: Das kommt darauf an, welche Häuschen du besuchst, wir haben direkt in Santana an der Straße geparkt.

Dreieckshaeuschen

Hier lohnt sich ein kurzer Stopp, wenn du in der Nähe bist. Wir waren in einem schön aufbereiteten traditionellen “nur Dach“ Dreieckshäuschen in dem auch ein Laden für heimische Blumensprößlinge integriert ist.

Bonus: Pista de Karting (Norden)

Was: Outdoor Kartbahn in schöner Kulisse

Wie lange einplanen: 1 Stunde

Wo parken: Direkt neben der Strecke ist ein Parkplatz.

Hier noch eine Bonus Sehenswürdigkeit in unserem Madeira Reisebericht für alle Freunde des Motorsports. In der Nähe von Santana liegt eine wunderschöne, neu asphaltierte Outdoor Kartbahn. Der Ablauf ist ganz unkompliziert, einfach für einen 15 Minuten Stint eintragen (hat bei uns 20€ gekostet), Helm Leihe ist inklusive. Mit ca. 1 Minute Rundenzeite ist die Strecke recht lang und auf den Geraden lässt sich die schöne Kulisse der Inseln bewundern. Absoluter Tipp hier mal vorbeizuschauen!

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Flug

Madeira ist eines der etwas weiter entfernten Urlaubsziele innerhalb Europa, mit gut 4 Stunden Flug ist man aber trotzdem noch nicht zu lang unterwegs. Eine Besonderheit für die Flüge nach Madeira solltest du wissen. Die Landebahn liegt direkt an der Küste und ist dort auf riesige Betonstelzen gebaut. Der Anflug auf diesen Flughafen gilt als einer der herausforderndsten für die Piloten. Wegen der steilen Küsten treten häufig Scherwinde auf, welchen den Anflug schwierig gestalten. Es ist daher völlig normal, dass es nicht direkt beim ersten Anlauf klappt, mach dir dabei keine Sorgen. Es kann durchaus sein, dass die Landung in Madeira aufgrund der Bedingungen gar nicht möglich ist. Wir sind bei unserem Anflug erst einmal relativ lang über der Insel gekreist, bis es der Pilot versucht hat. Die Landung hat nicht geklappt und wir sind nochmal durchgestartet. Irgendwann ist dann einfach nicht mehr genug Kerosin übrig, um noch viel länger in der Luft zu bleiben, weshalb dann erst einmal wo anders gelandet wird. Wir sind dann auf der wenige Flugminuten entfernten Nachbarinsel Porto Santo gelandet. Dort hat unser Flieger nachgetankt und etwas auf Besserung des Wetters gewartet. Nach einer knappen Stunde sind wir dann wieder abgehoben und haben den nächsten Versuch gestartet. Dann hat es auch direkt geklappt und der Flieger konnte sofort landen.

Daher ist es wichtig, dass ihr den An- und Abreisetag nicht zu knapp plant. Lasst euch lieber etwas Luft für mögliche Flugverspätungen, die aufgrund der speziellen Situation auf Madeira an der Tagesordnung sind. Auch beim Mietwagen würden wir empfehlen keine zu knappe Abholzeit zu wählen.

Mietwagen

Das bringt uns auch schon zum nächsten Punkt, dem Mietwagen selbst. Aus unserer Sicht ist ein Mietwagen ein absolutes must-have auf Madeira, da es bis auf ein paar Busse keinen öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Durch die überschaubare Größe der Insel kann man sagen brauchst du egal zu welcher Stelle der Insel unter 1,5 bis maximal 2 Stunden Fahrzeit. Das Auto ist perfekt um alle Sehenswürdigkeiten anzufahren und die Insel nach eigenem Tempo und eigenen Wünschen zu entdecken.

Die Abholung des Mietwagens erfolgt direkt am Flughafen oder einem der umliegenden Orte – das hängt davon ab bei welchem Anbieter du den Mietwagen buchst. Die etablierten Anbieter wie Sixt, Europcar und Co haben direkt im Flughafenterminal einen Schalter und die Autos sind am Flughafen oder der direkten Nähe geparkt. Andere günstigere Anbieter haben die Schalter oft gar nicht im Flughafen. Wir haben unseren Mietwagen über Check24 beim Anbieter RentX gebucht. Wir mussten dann bei RentX anrufen, dass wir da sind und haben 15 Minuten auf ein Shuttle Bus des Anbieters gewartet. Der holt dich am Flughafen ab und fährt dich zur eigentlichen Mietwagenstation, die war in unserem Fall in Machico, etwa 15 Minuten entfernt.

Als Mietwagen würden wir ein kompaktes Auto empfehlen, am besten mit etwas mehr Bodenfreiheit. Der Grund ist, dass viele Parkmöglichkeiten am Start von Wanderwegen nur Wiesen oder “Off-road“ Parkgelegenheiten sind. Ein paar PS mehr für den Mietwagen wären ebenfalls empfehlenswert. Wir hatten nur einen Opel Corsa in der 75PS Basisversion. Da die Straßen auf Madeira teils sehr steil sind, gab es einige Bergstraßen, die wir nur im 1. Gang hochfahren konnten.

Autofahren, Straßen & Verkehr?

Die steilen Straßen bringen uns zum nächsten Punkt, dem Autofahren auf Madeira. Die Straßen sind auf der Insel sind überwiegend gut ausgebaut. Vor allem auf der Südseite führt entlang des Flughafens eine der wenigen 2-spurigen Schnellstraßen der Insel. Entlang der Küste gibt es viele Tunnels welche durch die Bergmassive führen. Die Höchstgeschwindigkeit sind 90km/h. Zur Mitte der Insel werden die Straßen enger und steiler, da sie in die Berge hineinführen. Dort findest du wunderschöne Pass und Serpentinenstraßen. Achte vor allem in der Mitte der Insel auf Tiere auf der Fahrbahn. Es ist keine Seltenheit, dass gerade eine Herde Ziegen auf der Straße liegt und dort Pause macht. Probleme mit Staus wirst du auf der Insel eher selten bekommen. Der einzige Stau, den wir erlebt haben hat sich aufgrund einer Autopanne gebildet.

Das Parken ist auf der Insel meistens kostenlos, in manchen Städten kostet das Parken jedoch auch etwas (siehe Beschreibung an den Sehenswürdigkeiten oben). Die Parkgebühren liegen aber unter dem Niveau, das man aus deutschen Städten kennt.

Wetter

Aus unserer Erfahrung lässt sich das Wetter mit einem Wort beschreiben: unvorhersehbar.

Das Wetter kann sich sehr schnell ändern, auch im Laufe eines Tages. Wir waren im Juni und hatten während dieser Woche das Gefühl, dass das Wetter zum Nachmittag tendenziell besser wurde, da die Wolken aufklaren und mehr Sonne durchkam (auch in den Bergen). Wir hatten Ende Juni immer circa 20°, an manchen Tagen ging es auf mal auf 26-27°C rauf. Auf die Wettervorhersage aus deiner Wetter App über die nächsten paar Tage würde ich nur wenig geben. Wir haben immer spontan entschieden welche Aktivität heute gut zum Wetter passt. Das Wetter kann sich sogar zwischen der Nord- und Südseite stark unterscheiden. An den Küsten der Insel ist es generell natürlich wärmer als in der Mitte der Insel, was sich schon durch den Höhenunterschied der Berge ergibt. Durch den Ozean weht meist auch ein leichter Wind über die Insel.

Unsere Empfehlung, bevor du in die Mitte der Insel in die Berge fährst: Nutze die live Wetter Cam auf dem Pico do Ariero, um zu sehen wir dort aktuell das Wetter ist. Ist alles klar, kannst du dich auf den Weg machen. Wenn du dort schon nur Wolken siehst, wird es sich wahrscheinlich eher nicht lohnen.

Sonnenaufgang und Sonnenuntergang

Wenn du Videos zu Madeira auf Social Media siehst, ist dort fast immer auch ein Sonnenaufgang oder Untergang zu sehen, da es auf Madeira einige Stellen für malerische Sonnenauf- und Untergänge gibt. Der Klassiker schlechthin ist der Sonnenaufgang auf dem Pico do Ariero, der auch dementsprechend gut besucht ist (siehe Beschreibung oben bei Sehenswürdigkeiten). Für den Sonnenaufgang sind jedoch viele Stellen der Insel geeignet, die Richtung Osten blicken, z.B. auch Ponta de Sao Lourenco. Den Sonnenuntergang kannst du entsprechend von vielen Stellen beobachten, die nach Westen blicken, der Klassiker dafür ist Ponto do Pargo. Wir würden auch empfehlen den Sonnenuntergang vom Pico do Ariero zu beobachten. Der Vorteil gegenüber dem Sonnenaufgang ist, dass du vorher über die Wetter Cam schauen kannst ob es sich lohnt und es zum Sonnenuntergang nicht so überfüllt ist.

Preisniveau

Wie teuer ist Madeira? Bei der Planung, wird dir wahrscheinlich auffallen, dass die Flüge für innereuropäische Flüge vergleichsweise teuer sind. Wir vermuten, das hängt mit der schwierigen Anflugsituation zusammen, die wir vorab schon erklärt haben. Auch Unterkünfte sind je nachdem welche Ansprüche du stellst eher etwas teurer.

Das Positive ist aber: Vor Ort brauchst du nur vergleichsweise wenig Geld. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind Wanderungen oder Aussichtspunkte in der Natur, die nichts kosten. Somit brauchst du nur noch Geld für die Verpflegung vor Ort. Wenn du in größeren Supermärkten einkaufst, ist das Preisniveau etwas höher als in Deutschland, da das meiste ja auf die Insel importiert werden muss.

In den Restaurants waren wir allerdings meistens positiv überrascht, auch Fisch und Fleischgerichte gab es meistens in guter Qualität für unter 20€. Auch das Tanken ist preislich in Ordnung. Zu der Zeit als wir auf Madeira waren, lag der Spritpreis circa 20cent pro Liter niedriger, als in Deutschland.

Restaurants

Auf Madeira wirst du zahlreiche gemütliche Restaurants (dort auch Snackbar genannt) finden, bei denen sich eine Einkehr lohnt. Besonders zufrieden waren wir persönlich in diesen beiden Restaurants:

Moreia

Das Moreia ist ein tolles Restaurant für Fisch und Meeresfrüchte in der Nähe von Calheta an der Südküste der Insel. Es ist zwar in der Stadt und somit nicht direkt an der Küste gelegen, überzeugt hat uns aber das gute Gesamtpaket. Der Service war nett und zuvorkommend und natürlich am Wichtigsten: Das Essen war super! Die Preise sind fair und wurden in der Abrechnung auch transparent aufgeführt und abgerechnet (hatten wir auch anders erlebt, wo man sich am Ende wundert, wie die Gesamt-Summe zustande kommt). Auch die Preise für Getränke waren mehr als fair.

Snackbar a Pipa

Hier noch eine Restaurantempfehlung für den Norden der Insel: Die Snackbar a Pipa in Porto da Cruz. Hier hat alles gepasst – leckeres Essen, netter Service, schönes Ambiente in einer kleinen Seitengasse und transparente und faire Preise bei der Abrechnung. Wir hatten die Garnelen in Knoblauchbutter zur Vorspeise und das Picado als Hauptgang. Vom Picado hatten wir nur die kleine Portion bestellt. Als diese kam habe ich extra nochmal nachgefragt, ob es wirklich die kleine Portion war. Das Fleisch war super zart und zudem lecker gewürtzt.

Fazit

Die Woche auf Madeira hat uns sehr gut gefallen, wir hoffen das konnten wir dir in unserem Reisebericht gut rüberbringen! Auf der Insel gibt es so viel zu entdecken, dass dir sicher nicht langweilig wird und du auch noch mehr Zeit dort verbringen könntest. Für Wander- und Naturfreunde ist Madeira ein absolutes Must-See. Vor allem die Wanderung vom Pico do Ariero zum Pico Ruivo darfst du dir nicht entgehen lassen. Die steilen Küsten, die unzähligen Wasserfälle und die Vielzahl an Blumen machen die Insel zudem so wunderschön. Natürlich lebt Madeira stark vom Tourismus, wir hatten aber nie das Gefühl, dass es komplett überfüllt war. Klar sind manche Wanderwege gut besucht, es verteilt sich jedoch alles ganz gut über die Insel. Wir haben uns immer sicher gefühlt und konnten die Zeit dort somit voll genießen. Auch kulinarisch muss sich Madeira keinesfalls verstecken, hier findest du die ein oder andere Restaurantperle mit fantastischem Essen zum fairen Preis. Wie erwähnt sind Flug und Unterkunft zwar nicht ganz günstig, vor Ort brauchst du für die meisten Aktivitäten allerdings kein weiteres Budget einzuplanen. Mach dich am besten direkt an die Planung deiner eigenen Madeira Reise und behalte mit unserem kostenlosen Reiseplaner auf shourney.com stets den Überblick über alle Bestandteile deiner Reise.

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